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Die Septuaginta ist die altgriechische Übersetzung der hebräischen heiligen Schriften, der Hebräischen Bibel und die älteste durchgehende Bibelübersetzung überhaupt. Sie ist das Werk jüdischer Schriftgelehrter aus Alexandria, im Umfeld des Hellenistischen Judentums.
Die Septuaginta (lateinisch für 70) leitet ihren Namen von der Aristeaslegende ab (s.u.), nach der im ägyptischen Alexandria im 3. vorchristlichen Jahrhundert 72 jüdische Gelehrte die Tora (5 Bücher Mose) in 72 Tagen aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt hätten. Die Zahl 72 wurde auf 70 abgerundet und wird oft in abkürzender Schreibweise als LXX notiert (LXX = siebzig; siehe römische Zahlen). „Septuaginta“ oder „LXX“ bezeichnet aber nicht lediglich die Übersetzung der Tora, sondern bezieht sich stets auf das gesamte griechische Alte Testament.
Septuaginta und die Kurzform LXX sind die lateinischen Bezeichnungen. Im Griechischen wird ein ganz ähnlicher Titel verwendet: ΚΑΤΑ ΤΟΥΣ ΕΒΔΟΜΗΚΟΝΤΑ (Kata tous Hebdomêkonta = „nach den Siebzig“).
Diese Legende über die Entstehung der Septuaginta geht auf den sogenannten Aristeasbrief zurück, der als Entstehungszeit einer Übersetzung der Tora aus dem Hebräischen ins Griechische die Regierungszeit Ptolemaios II. (285-246 v.Chr.) angibt. Nachdem Demetrius von Phaleron, der angebliche Vorsteher der Bibliothek von Alexandria, die jüdische Tora in seine griechische Bibliothek aufnehmen wollte, habe der jüdische Hohepriester Eleazar auf Bitten des Ptolemäerkönigs die besagten 72 jüdischen Gelehrten (je 6 aus den 12 Stämmen Israels) nach Alexandria entsandt. Diese hätten hebräische Schriftrollen des Pentateuch (der fünf Bücher Mose) mit sich geführt und deren Übersetzung auf der Insel Pharos innerhalb von 72 Tagen vollendet. Demetrius habe den Text aufgezeichnet. Der Verfasser des Briefes gibt an, an den Vorgängen teilgehabt zu haben. Bevor die Übersetzung dem König präsentiert wurde, sei sie der jüdischen Gemeinde vorgestellt und von dieser akzeptiert worden.
Die Geschichte im Aristeasbrief wurde bereits von Flavius Josephus aufgegriffen, und Philo von Alexandria weitete die Legende dahin aus, dass alle 72 Gelehrten in unabhängiger Arbeit zu einer identischen Übersetzung gekommen seien. Bis zum 1. Jh v. Chr. wurden auch die anderen Bücher der hebr. Bibel ins Griechische übersetzt.
Heute wird zumeist angenommen, der Aristeasbrief sei in Wahrheit erst zwischen 150 und 100 v. Chr. entstanden, und die darin dargebotene Geschichte besitze im Einzelnen keinen historischen Wert. Dass die Übersetzung der Tora im alexandrinischen Umfeld erfolgte, wird allerdings für wahrscheinlich gehalten.
Der Text der Septuaginta geht nicht auf einen einzigen Übersetzer oder eine einzige Übersetzergruppe zurück. Vielmehr weichen Stil und Genauigkeit der Übersetzung in den einzelnen Büchern so weit voneinander ab, dass eine unabhängige Entstehung der einzelnen Teile der Übersetzung angenommen werden muss. In der Regel wurde ein biblisches Buch von einem Übersetzer bearbeitet.
Als erstes wurde um 250 v. Chr. – in der Regierungszeit von Ptolemaios II. – nur der Pentateuch übersetzt. Die übrigen Bücher folgten nach und nach. Im Vorwort zur griechischen Übersetzung von Jesus Sirach (ca. 132 v. Chr.) ist die Rede von einer griechischen Übersetzung „des Gesetzes, der Propheten und der übrigen Bücher“. Aus dieser Aussage geht hervor, dass zu dieser Zeit das gesamte Alte Testament in seiner damaligen Gestalt - der Umfang der „übrigen Bücher“ (Ketubim) war womöglich noch fließend - in griechischer Übersetzung vorlag.
Heute liegt auch die Septuaginta Deutsch vor.
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