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Wir wissen um die alttestamentlichen Propheten, auch dass Paulus durchaus ein Verfechter prophetischer Rede war (siehe 1.Kor 14,1.39), eventuell sogar, dass es im Laufe der Kirchen- und Profangeschichte nicht an Prophet*innen mangelte. Uriella alias Erika Bertschinger (sie nannte sich das ´Sprachrohr Gottes´) etwa kündigte 1999 zur Jahrtausendwende den Weltuntergang an. Aber: Wie steht es um wahre und falsche Prophetie? Und: Predigt jede/r Pfarrer*in und jede/r Pastor*in auch prophetisch? Diese und sehr viele andere homiletisch orientierte Fragen und Probleme bedenkt die Verfasserin dieser Leipziger Dissertation, indem sie die Lesenden auf Reisen nach Südafrika, in die USA und nach Deutschland mitnimmt. Denn dort interviewte sie prophetisch Predigende und deren Hörer*innen. Im Verein mit viel Literatur (die Literaturliste umfasst 24 Seiten) erarbeitet die Verfasserin so ein kaum beackertes Feld der Homiletik.
Nach dem einführenden ersten Kapitel (I) werden in II die ersten Schneisen geschlagen, indem Max Webers, Karl Barths und Walter Brueggemanns Prophetieverständnisse dargestellt und diskutiert werden. III bedenkt „Die prophetische Predigt und der Kontext“, IV „Prophetisches Predigen als Rezeption“. Im letzten, kürzesten Teil (V) erläutert Weber, dass es der »Sichtwechsel« ist, der das Predigen prophetisch und solches Predigen heute notwendig macht. (gm)
Christel E. A. Weber
Prophetisches Predigen als Sichtwechsel
Eine interkulturelle Studie
Arbeiten zur Praktischen Theologie, Band 77
2019
432 Seiten | 15,5 x 23 cm
Hardcover
WGS 1543
ISBN 978-3-374-06258-4
58,00 EUR
Evangelische Verlagsanstalt
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