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Die Verfasserin dieses Buches entstammt einem Münchener Medien-Haushalt (Vater: Schauspieler, Mutter: Autorin). Nach heilpädagogischer und wissenschaftlicher Karriere begann sie selber mit Schreiben. Sie veröffentlichte "zahlreiche Sachbücher, Fachartikel und Reportagen“ (siehe Wikipedia und die hintere Umschlaginnenseite), sowie Erfolgstitel wie "Irren ist männlich..." Auf der letzten Seite dieses neuen Buches stehen wichtige Informationen zu seinen echten, realen und zu seinen fiktiven Anteilen.
Alles dreht sich um die 1924 auf dem Schadschubhof geborene Maria Wiesbeck und um ihre Welt. Diese besteht aus Natur, Nutztieren und nur wenigen Menschen, die gelegentlich nach ihr sehen. Mare – so nennen sie alle - verlässt nach einer unglücklichen Liebe im Alter von 17 Jahren ihr Elternhaus und geht auf eine Almhütte, die Oberkaseralm. Fortan lebt sie ihr einfaches, an durchschnittlichen Maßstäben gemessen sehr sehr ärmliches Leben auf dem Geigelstein. Die Almwirtschaft wird ihr Lebensinhalt. Nicht einmal in den harten Wintern oder nachdem sie einen Lawinenabgang überlebte, kehrt sie ins Tal zurück. "Mares Schönheit [so liest man S. 191] ... bestand aus ihrer Leichtigkeit, aus ihrer Fähigkeit, das Leben so zu nehmen, wie es kam, gelassen, mutig, unbeirrt."
Mares Glaube ist ´nach oben hin´ ausgerichtet, zu Gott, dem Schicksal und dem Führer. Und sie ist von dem Berggeist begleitet. Der setzt sich am Ende an ihr "Bett und streicht ihr zart über die Wange. Dann steigt er leise auf und nimmt ihre Seele mit." (S. 271) So verstirbt die etwas verrückt (unbegründete Angst vor Terroristen ; sie sieht Marsmännchen) und kauzig gewordene älteste Sennerin Deutschlands am 25.Juni 2017.
Das Buch beginnt mit der alten Sennerin, die "auf ihrem Stuhl sitzt und in die Stille lauscht." (S. 7 umgestellt) In manchmal ziemlich abrupt wechselnden Zeitsprüngen geht es durch Marens Zeit und Leben. Der Titel könnte auch lauten: "Viele harte Jahre, nur wenige gute Tage". Trotz einiger weniger, kleiner Unstimmigkeiten (zum Beispiel: Maren hat viel Geld; auf dem Kopf getragenes Heu; eine Kuh gebiert im Liegen; Kriegstote, die zuhause bestattet werden) las ich das Buch gerne und immer interessierter. Mich würde es nicht wundern, wenn es verfilmt würde. (gm)
Christiane Tramitz
Harte Tage, gute Jahre
Die Sennerin vom Geigelstein
gebunden, 272 S.
16,99 €
Knaur
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