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Taylor, B.: Dunkelgrüne Religion

Mitte 2018 begründete Greta Thunberg die bald weltweit agierende Bewegung Fridays for Future. Davon konnte natürlich in dem ursprünglich 2009 in den USA erschienenen Buch noch keine Rede sein. Sein Verfasser (abgekürzt T.) ist – so wikipedia - „ein US-amerikanischer Gelehrter und Naturschützer” (durchaus also auch aktiv!) und “Professor für Religion und Natur an der Universität von Florida”, der “hauptsächlich in den Bereichen Religion und Ökologie , Umweltethik und Umweltphilosophie” arbeitet.

Als solcher kann T. weder rein historisch orientiert sein, noch ganz in der Gegenwart gefangen oder optimistisch / pessimistisch seinen Blick nur nach vorne richten. Wie sachlich klar sich T. um die Natur bemüht, zeigt sich allein schon in den ersten drei Kapitel. Da führt er nämlich – das sagt er gleich im allerersten Satz – in die zentralen Begriffe seines Buches ein: „Religion, Spiritualität, Naturreligion, grüne Religion und natürlich grüne Religion“ (S. 1). Die folgenden sechs Kapitel vertiefen und exemplifizieren das unter dem Schirm „Radikaler Umweltschutz“ (= Kapitelüberschrift“).

Vor dem Versuch, den Autor und sein Werk einzuschätzen und zu bewerten, noch zwei wichtige Hinweise. Erstens enthält das Buch zwei Vorworte. Wichtiger als T.s Vorwort zur amerikanischen Erstausgabe ist das durch den fachkundigen Übersetzer Kocku von Stuckrad bearbeitete „Vorwort zur deutschen Neuausgabe...“ (und seine treffende „Nachbemerkung“: „Dunkelgrüne Religion hat sich zu einer spirituellen, philosophischen und praktischen Alternative für viele Menschen entwickelt und ist eine deutlich sichtbare Bewegung in Kultur, Politiki und Ökonomie.“ (S. 303) Zweitens findet sich am Ende des Buches auf den S. 305-329 ein recht umfangreicher Anhang mit kommentierten Auszügen aus dem Werk H.D. Thoreaus, in dessen Tradition T. steht.

Nurmehr in wenigen Sätzen mein Urteil. T. stellt in beeindruckender Weise und mit sehr viel Literatur (siehe S. 331-353) seine Position dar. Aber T.s überhöhter Naturbegriff ist kein christlicher! Meines Erachtens reicht es biblisch-theologisch völlig aus, zur Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung sich verantwortlich nach Gen 2,15 („Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“) zu richten und z.B. mit Ps 8 Gott zu loben. (gm)


Bron Taylor
Dunkelgrüne Religion
Naturspiritualität und die Zukunft des Planeten
ÜbersetzerIn: Kocku von Stuckrad

2020
gebunden
373 S.
34,90 €

Wilhelm Fink Verlag Paderborn

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