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In einem Abendgebet für und mit Kindern heißt es.: „Abends wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel bei mir stehn...“ Spätestens in der Pubertät wird kaum noch jemand so beten. Luthers Morgen- und Abendsegen enthält die Worte: „Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“ Im theologischen Lexikon erfährt man: „Für die Reformatoren war die Existenz von Engeln eine Selbstverständlichkeit...“ (TRE 9,610) Ein anderes stellt nüchtern fest. „Als Thema der Verkündigung waren E.[ngel] bis zum Anfang der 90er Jahre fast tabu.“ (RGG 2,1286). Doch die Engel und der Engelsglaube ließen sich nicht ganz vertreiben. Dass Engel nicht nur in vielen Kinderbüchern ihren Platz haben, dafür steht das hier anzuzeigende moderne Engelsbuch.
Es stammt von von dem preisgekrönten Lyriker, Schriftsteller und Theologen Christian Lehnert (abgekürzt L.). Am Anfang (S. 13f.17-20) versucht L., Engel und ihre Welt in groben Strichen zu definieren. In vielen kleinen Kapiteln behandelt L. zentrale und etwas ferner liegende Aspekte der Engel. Dabei bewegt er sich mit seinen Gedanken zwischen Himmel und Erde auf dem ungesicherten, manchmal diffusen Gelände zwischen Innen und Außen, oben und unten. So entwirft L. – das möchte ich zusammengefasst sagen - eine poetische Angelologie, die man gerne liest und von der man sich in seinem Glauben und Leben gerne befruchten lässt. (gm)
Christian Lehnert
Ins Innere hinaus
Von den Engeln und Mächten
2020
gebunden
239 S.
22,-- €
Suhrkamp Berlin
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