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Schon seit längerem schwindet das Bewusstsein vom Öffentlichkeitscharakter des Todes. Das zunehmende Diskretionsbedürfnis verändert die tradierte Sepulkralkultur. Werden aber zugängliche Grabstellen, öffentliche Feiern und identifizierbare Inschriften nicht mehr gewollt, dann büßt der Todesfall mehr und mehr seinen Zeichencharakter ein.
Als Gegenbewegung dazu etabliert sich ein gesteigertes Inszenierungsbedürfnis. Durch den Verlust des kirchlichen Ritenmonopols kommen mehr und mehr popkulturelle Deutungen des Ablebens zur Darstellung. Die Medien verstärken spürbar das Interesse an alternativen Bestattungsformen. Neue Orte abseits der Friedhöfe entstehen, wie etwa Friedwälder oder Columbarien. Der Friedhofszwang lockert sich, Urnen werden zur "Mobilie". Im Internet bildet sich eine alternative Form mediatisierter Trauer.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes wollen prognostische Deutungen der gegenwärtigen Entwicklungen liefern. Im geschärften Blick auf den Wandel und die Pluralisierung der Bestattungskultur werden Herausforderungen und Ansatzpunkte für eine erneuerte kirchliche Praxis sichtbar.
Prof. Dr. Thomas Klie lehrt Praktische Theologie an der Universität Rostock.
Thomas Klie (Hrsg.)
Performanzen des Todes
Neue Bestattungskultur und kirchliche Wahrnehmung
1. Auflage 2008, 234 S. 24 Abb. s/w
kartoniert, Maße: 235 mm x 155 mm x 18 mm
ISBN / Artikel-Nr: 978-3-17-020164-4
Preis: 28,00 Euro
Kohlhammer
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