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Hartenstein fragt nach der Darstellung von Jüngerinnen und Jüngern im Johannesevangelium. Ziel ist es darzustellen, welches Bild dort von ihnen – einigen Einzelpersonen und der ganzen Gruppe – entworfen wird. Dieses Bild entsteht in der Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern. Es wird versucht, diese Kommunikation, die Deutung des Textes durch die Leserinnen und Leser und seine Wirkung auf sie, am konkreten Beispiel der Personendarstellung nachzuvollziehen.
Ausgangspunkt ist die These, dass die Darstellung von Personen im Johannesevangelium sich nicht aus dem Text des Evangeliums allein erheben lässt. Es setzt ein Vorwissen der Leserinnen und Leser nicht nur voraus, sondern bezieht es als wesentliche Komponente in die eigene Darstellung mit ein. Viele der vorkommenden Personen sind schon bekannt und sollen auch bekannt sein – das Johannesevangelium entwickelt das eigene Profil der Darstellung im Dialog mit diesen schon vorhandenen Sichtweisen.
Methodisch bietet sich für diese Frage eine narratologisch orientierte Analyse an, also die Anwendung der von der Literaturwissenschaft etwa für die Analyse von Romanen entwickelten Theorien. Der narratologische Zugang stößt jedoch bei der Analyse von Charakteren und Charakterisierung im Johannesevangelium an Grenzen, die zu weitreichenden Veränderungen im Ansatz zwingen.
Judith Hartenstein
Charakterisierung im Dialog
Maria Magdalena, Petrus, Thomas und die Mutter Jesu im Johannesevangelium im Kontext anderer frühchristlicher Darstellungen
Novum Testamentum et Orbis Antiquus/Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (NTOA/StUNT), Band 64
1. Auflage 2007
347 Seiten mit zahlreichen Tab., gebunden
59,90 € [D]
ISBN 978-3-525-53987-3
Vandenhoeck & Ruprecht
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