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Evangelikal ist ein unpräziser, vager Begriff. Für viele ist es ein Schimpfwort, für die Anhänger der evangelikalen Bewegung Ausdruck eines Programmes (die Welt muss evangelisiert / missioniert werden), für die dritte, neutrale Gruppe nichts mehr als die Übersetzung von evangelical = evangelisch. Richtigerweise bringt es der Verfasser des hier anzuzeigenden Buches (siehe Michael Diener – Wikipedia; abgekürzt D.) im Untertitel in Verbindung mit dem Pietismus. Im zweiten und dritten Kapitel beschreibt D. unter den Überschriften „Oh Gott: evangelikal?!“ und „Welches evangelisch darf es denn sein?“ verschiedene Färbungen dieses unpräzisen Begriffes.
In den Kapiteln fünf bis elf vertieft D. seine Positionen zur Bibel, Jesus Christus, Evangelium, Glaube und Liebe, Mission und Nachfolge, sowie umstrittene sozial- und individualethische Fragen wie zum Beispiel Abtreibung und sexuelle Orientierungen (etwa das heiße Eisen Homosexualität).
Auf jeder Seite seines Buches schreibt D. sehr engagiert, offen, frank und frei. Es ist alles andere als ein trockenes Lehrbuch. „Gott sei Dank“, sage ich. 115 Anmerkungen belegen D.s ehrliche, pointierte Positionen.
Wie im Untertitel angedeutet, ist es ein Weckruf. Dies zeigt sich bereits bei der ersten fett gedruckten Passage auf S. 13 („Ich meine, dass es innerhalb der pietistischen und evangelikalen Bewegung Überzeugungen und Haltungen gibt, die weder dem Evangelium entsprechen noch lebensförderlich sind.“)
Über das Gesagte hinaus beziehungsweise dieses verstärkend die folgenden drei mehr formalen Bemerkungen: Erstens erleichtern die in den Fließtext eingestreuten fettgedruckten Passagen die Lektüre sehr. Zweitens empfand ich die sechs vor D.s Text stehenden „Stimmen zu diesem Buch“ unnötig, ja störend. Drittens würde D.s verdienstvolles Buch durch Register der Bibelstellen, Namen und Sachen aufgewertet. (gm)
Michael Diener
Raus aus der Sackgasse!
Wie die pietistische und evangelikale Bewegung neu an Glaubwürdigkeit gewinnt
20,-- €
Nr. 835312
Gebunden mit Schutzumschlag
13,5 x 21,5 cm, 240 Seiten
09/2021
adeo
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