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Anzuzeigen ist eine anspruchsvolle praktisch-theologische Heidelberger Dissertation vom Sommer 2022, die sich sehr detailliert (1482 Anmerkungen!) den Bestattungs(vor-)gesprächen widmet. Etwas erstes ist nun, dass Bestattungsgespräche – so der Verfasser auf S. 23 in seiner Einleitung – sich erst „in den letzten rund 70 Jahren fest etabliert“ haben - und dass sie „noch nie Gegenstand einer empirisch-monographischen Auseinandersetzung“ waren. Dieses Desiderat will Bühler „heben und erhellen“ (S. 23f). Etwas zweites kommt hinzu: „Die Bestattungskultur wurde vielfältiger.“ (S.20 umgestellt). Das neue Leitwort ist Singularität; siehe dazu S. 21f (mit einem sehr anschaulichen Beispiel). Jede*r, der/die Rituale begleitet beziehungsweise verantwortet, erlebt diesen Wandel hautnah.
Um zu dieser Singularität zu gelangen, bedarf es komplexer (Vor-)Gespräche. Diese sind Thema von Bühlers Untersuchung. Sie ist nach der „Einführung“ in drei Teile gegliedert. Nach dem ausführlichen Teil A (S. 27-169: „Forschungsgeschichte und Studiendesign“) folgt der materialreiche, gesprächsanalytisch basierte Teil B (S. 171-644: „Empirische Analysen und ihre praktisch-theologische Interpretation“). Der dritte, kleinste Teil C (S. 645-669: „Summe-Synthese-Ausblick“) beschließt die Untersuchung.
Am Ende dieses Buchhinweises sei Bühler für seine monumentale Arbeit gedankt, und ich möchte ihn und den Verlag herzlich bitten, für eine gekürzte und konzentrierte Volksausgabe zu sorgen. Denn wer kauft oder liest so einen teuren Wälzer? (gm)
Maximilian Bühler
Erzählen und Gestalten
Formen und Funktionen gegenwärtiger Bestattungsgespräche
2023
gebunden
694 S.
108,-- €
eva Leipzig
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